Montag, 1. Februar 2016

Chippy Goodness

Hallo meine Lieben!

Die vergangenen Wochen waren ereignisreich, aber es gab eigentlich nichts, worüber man so richtig hätte schreiben können. Deshalb melde ich mich erst heute mal wieder bei Euch.

Chippy Goodness!!! Sorry, das muss ich leider so auf Englisch stehenlassen, denn es gibt einfach keinen adäquaten deutschen Ausdruck dafür. To chip heißt aus dem Englischen übersetzt so viel wie abblättern, abplatzen. Ich zeige Euch ein Foto und Ihr wisst sicher gleich, was gemeint ist:


Alles klar? Möbelstücke mit abblätternder Farbe strahlen einen ganz besonderen Charme aus. Es ist allerdings gar nicht so einfach, welche zu finden, bei denen die Farbe von Natur aus in einem attraktiven Maß abgeplatzt ist. Das Tolle an Milk Paint ist: Man kann diesen Effekt selbst erzielen!


Ausgangsstück war eine alte Kommode, die nach einem Wasserschaden (und Ölschaden?) und jahrelanger schlechter Lagerung anscheinend ihre besten Tage hinter sich hatte. Überall platzte das Furnier ab und die Füße waren teilweise verrottet...





Im Klartext: Die Kommode hatte hübsche Proportionen und Details, war aber in einem erbarmungswürdigen Zustand. :-( Einen Großteil der Schäden habe ich beim Kauf gar nicht richtig registriert... Ein klassischer Fehlkauf!  Ich war so demotiviert und enttäuscht, als mir das volle Ausmaß bewusst wurde! 

Aber es half ja alles nichts, irgendwas musste damit geschehen, ein Wunder oder was auch immer, schließlich hatte ich dafür sogar Geld bezahlt. Okay, das mit dem Wunder hat nicht geklappt. ;-) Wir haben erst mal die zerstörten Füße gegen neue ausgetauscht. Dann habe ich die Abdeckplatte komplett vom Furnier befreit und am restlichen Schrank sämtliches loses Furnier entfernt und alles beigeschliffen.




 

Und so langsam formte sich in meinem Kopf eine Vorstellung davon, was ich mit der Kommode anfangen wollte! Meine Erfahrung ist es, dass man bei solch gravierenden Schäden lieber gar nicht erst versuchen sollte, alles in einen perfekten, fehlerfreien Zustand zu versetzen. Das ist mit absolut unverhältnismäßig viel und aufwendiger Arbeit verbunden und letzten Endes vielleicht sogar unmöglich. Das Motto lautete also: Umarme die Unperfektheiten! :-)

Zunächst habe ich die Deckplatte dunkelbraun lasiert. Der Rand der Platte hatte bereits einen ansprechenden dunklen Braunton, deshalb bot sich das an. Ich lasierte das rohe Holz im Farbton Curio von Miss Mustard Seed´s Milk Paint. Ebenso hatte ich schon die neuen Füße in Curio lasiert, um sie dem alten Möbelstück anzupassen. Dann verpasste ich dem restlichen Schrank zwei Anstriche im Farbton Linen. Tja, und dort, wo ich zuvor den alten Lack nicht allzu gründlich geschliffen hatte, platzte die neue Farbe ab - ganz so, wie ich es beabsichtigt hatte. Ich LIEBE diesen Effekt, den man so zufällig eigentlich mit keiner anderen Farbe erzielen kann. Am Schluss habe ich alles nur noch mit feinem Schleifpapier schön seidig glatt geschliffen und mit farblosem Möbelwachs fixiert. Wir müssen nur noch zwei Knöpfe an der Schublade anbringen, da der Schlüssel fehlt.

Ich bin hin und weg vom Endergebnis und das hätte ich mir wirklich nicht träumen lassen!






 





Wieder ein Möbelstück vor dem Tod auf dem Sperrmüll bewahrt! ;-)



Eure

Angi